An einer Fachtagung in Olten beschäftigten sich mehr als 120 Kaderpersonen mit den Anforderungen, welche die Spitex-Organisationen in naher Zukunft zu erfüllen haben.
Studie «Take Care» zur Betreuung im Alter
Erfahrungen mit der Zusammenfassung von Spitex-Institutionen
Die Sankt Galler Stadträtin Sonja Lüthi schilderte an der Tagung, wie sie der Spitex, die bisher von 6 sozialen Institutionen getragen wird, modernere Strukturen verschafft. Durch eine Zusammenfassung der Organisationen soll nur noch ein Ansprechpartner mit der Gemeinde verkehren, die verschiedenen Standorte sollen erhalten bleiben. Schon jetzt sind Pensionierte eingebunden, indem sie für Betreuungsaufgaben aufgewendete Zeit eine Zeitgutschrift bekommen, die sie später bei Bedarf einlösen können.
Fusion von Spitex-Organisationen
Christina Brunnschweiler, die Geschäftsführerin der Spitex Zürich Limmat AG, hat die Fusion von vier Spitex-Organisationen schon vollbracht. An 14 Standorten und in 35 Alterssiedlungen beschäftigt Brunnschweiler mehr als 1000 Mitarbeitende. Auch bei der Spitex Zürich existiert ein starkes Service-Kompetenzzentrum und daneben dezentral vernetzte, selbst organisierte Teams. Organisatorisch lehnt sich Spitex Zürich dabei an das holländische Buurt-Zorg-Modell an, das sich auf gegenseitige nachbarliche Hilfe stützt. Eckwerte in der Zürcher Spitex sind die nutzbringend angewandte digitale Kommunikation und das Eingehen auf individuelle Bedürfnisse.
Blickwinkel von Spitex-Kundinnen
Für Michelle Zimmermann ist es ein zentraler Punkt, von einer regelmässigen Bezugsperson gepflegt zu werden. Die junge Frau gab an der Tagung dem Blickwinkel der Spitex-Kundinnen eine Stimme. Sie leidet an der Schmetterlingskrankheit, wodurch ihre Haut ist sehr verletzlich ist und täglich vier bis sieben Stunden Pflege benötigt. Für sie ist es wichtig, dass immer möglichst die gleiche Pflegeperson kommt. Das Fachwissen sei selbstverständlich, doch die Pflegeperson komme ihr wortwörtlich nahe an die Haut. Das setzt Vertrauen voraus. Es helfe, nicht immer wieder alles von Neuem erklären zu müssen, sagte Michelle Zimmermann, und betonte, dass mit einem eingespielten Gespann Patientin – Pflegeperson vieles einfacher gehe. Sie wird zum Teil von ihrer Mutter gepflegt, doch diese aufwendige Unterstützung werde finanziell nicht richtig honoriert, kritisierte sie. In ihrem Vortrag warb Michelle Zimmermann auch als Botschafterin für Active Integration, die sich für die Integration von Behinderten einsetzt.
Digitalisierung in der Spitex – Nutzen und Grenzen
Der mehr technischen Zukunft der Spitex widmete sich Alfred Angerer von der Fachhochschule Winterthur. Die Digitalisierung kann das Personalproblem nicht lösen – auch nicht mit Pflegerobotern. Die Digitalisierung kann aber durchaus einen Beitrag leisten an die Verbesserung der Abläufe. Angerer stellte ein Projekt vor, das in einem Spital mit einer elektronischen Agenda die Wartezeiten von Patienten und medizinischem Personal reduziert.
Die Tagung endete mit einer Gesprächsrunde, die von den Organisatoren Martin Radtke, Gilbert Bayard und Rolf Müller moderiert wurden. Die Spitex muss die Lebensqualität der Kunden verbessern, so dass sie zu Hause bleiben können, dort ihre individuellen Bedürfnisse abgedeckt bekommen und eigene Kompetenzen einbringen können. Dabei gelte es, die Nachbarn, die Spitex, sowie andere Anbieter zu vernetzen, auch digital. So lautete ein Fazit der Gesprächsrunde.
Quelle:
https://www.oltnertagblatt.ch/solothurn/olten/spitex-der-zukunft-individuelle-kunden-wuensche-werden-das-mass-der-dinge-sein-134091972
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