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Personalmangel in der Langzeitpflege

Der Personalmangel in der Langzeitpflege wird immer gravierender. In der Schweiz werden nur halb so viele Pflegefachleute ausgebildet, wie nötig wären. Besonders schlecht ist die Situation bei den Pflegeheimen und bei Spitex. In diesen Bereichen wurde die Ausbildung lange vernachlässigt und zudem gelten sie bei vielen jungen Leuten zu Unrecht als unattraktive Arbeitsorte. Eine grosse Werbekampagne soll dieses Image nun verbessern. Der Kanton Zürich hat zudem dieses Jahr eine Ausbildungspflicht für die Langzeitinstitutionen eingeführt.

Dringend ist zusätzlicher Nachwuchs insbesondere bei den diplomierten Pflegenden, die eine höhere Fachschule oder Fachhochschule abgeschlossen haben. Gemäss einem Bericht der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren benötigt die Schweiz jährlich mehr als 6000 zusätzliche Pflegefachleute; gegenwärtig wird nur knapp die Hälfte davon hier ausgebildet.

Weil die Zahl pflegebedürftiger Menschen in den kommenden Jahren zunehmen wird, akzentuiert sich die Personalknappheit speziell in den Heimen und bei der Spitex . Deren nationale Verbände haben darum eine mehrjährige Werbekampagne lanciert mit dem Titel «Der wichtigste Job der Schweiz». In einer ersten Phase, die seit Juni läuft, werden auf Plakaten Menschen gezeigt, die trotz Beeinträchtigungen weiterhin ein gutes Leben haben – dank der Langzeitpflege.

Gegen Personalmangel in der Langzeitpflege:  Ausbildungspflicht für Institutionen

Der Kanton Zürich schreibt Pflegeheimen seit diesem Jahr vor, dass sie sich in der Ausbildung engagieren müssen.

Die Spitäler im Kanton Zürich kennen dieses Vorgehen schon: Jedes Jahr bekommen sie eine Vorgabe der Gesundheitsdirektion, wie viele Ausbildungsplätze sie zur Verfügung stellen müssen. Erfüllen sie diese Limiten nicht, werden sie gebüsst. Die Vorgaben werden nach der Grösse und der Struktur des Betriebes berechnet und sukzessive angehoben. Dieses Jahr nun hat der Kanton Zürich auch eine Ausbildungspflicht für Pflegeheime und Spitexorganisationen eingeführt. Gestützt auf statistische Erhebungen von 2016, hat die Gesundheitsdirektion für jede Institution ausgerechnet, wie viele Pflege-Studierende, Fage- oder Fabe-Lehrlinge sowie Assistentinnen Gesundheit und Soziales die Institutionen ausbilden müssen. Ziel ist, dass die Betriebe so viele Pflegende ausbilden, wie sie selber brauchen.

Die Zahlen zeigen, dass Istzustand und Zielvorgabe in vielen Pflegeheimen noch weit auseinander klaffen. 20 Heime bildeten gegenwärtig gar nicht aus.

Allgemein ist festzustellen, dass die Heime recht viele Fage ausbilden, aber viel zu wenig Pflege-Studierende haben. Das begründen die Heime häufig mit dem Hinweis, man finde kaum Bewerberinnen, die jungen Leute wollten lieber ins Spital.

Auffällig wenig in der Ausbildung engagiert sind bisher zwei Privatunternehmen, die im Kanton Zürich Heime betreiben: das Tertianum und die Gruppe di Gallo.

Eine Sprecherin der Gruppe di Gallo bestätigt, dass sie im Bereich höhere Fachausbildung ein Problem haben. Man suche jedoch nach Wegen, um für Studierende attraktiver zu werden. Das Tertianum erklärt in einer Stellungnahme, die Zahlen von 2016 seien überholt. Inzwischen habe die Gruppe ein eigenes Weiterbildungszentrum und sei bestrebt, dem wachsenden Bedarf an qualifiziertem Fachpersonal aus den eigenen Reihen gerecht zu werden. Man arbeite daran, die Vorgaben des Kantons Zürich zu erfüllen.

Quelle:

Tages-Anzeiger 25. Juli 2019

Diese Massnahmen sind erste Schritte. Langfristig braucht es weit mehr, um den Personalmangel in der Langzeitpflege zu beheben.

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